Mit Datenbanken fing es an
Ohne Daten geht heute gar nichts mehr: ob in der Wissenschaft, im Alltag oder beim Handy – Daten und ihre Verarbeitung und Aufbereitung spielen eine zentrale Rolle. Wie fing das eigentlich alles an? Werfen wir einen Blick auf einige Streiflichter der Geschichte des Datensammelns.
Über mechanische Rechenmaschinen dachten Mathematiker schon im 17. Jh. nach, Lochkarten erleichterten ab dem 18. Jh. wiederkehrende Vorgänger, indem sie als früher Speicher für vorhandene Daten genutzt wurden. Unsere Großeltern erinnern sich noch daran, dass auch die ersten Computer sich noch dieses Hilfsmittels bedienten, während sie heute wie datentechnische Dinosaurier wirken. Daten alleine reichen nicht. 1892 wurde zum ersten Mal ein Verbrechen mithilfe eines unverwechselbaren Fingerabdrucks aufgeklärt, aber bis zum systematischen Sammeln und Auswerten gewonnener Daten dauerte es noch Jahre. Ein berühmter historischer Kriminalfall verdeutlicht das Problem: 1911 hielt der Diebstahl des berühmten da-Vinci-Gemäldes „Mona Lisa“ aus dem Louvre in Paris die Öffentlichkeit in Atem. Am zurückgebliebenen Schutzglas fand sich ein Fingerabdruck des Diebes. Ein Abdruck, der sich bereits in einer Datensammlung der Pariser Polizei befand, wie sich später herausstellte. Was fehlte, war eine Methode, diese frühehe Datenbank schnell und systematisch zu durchsuchen. Zwei Jahre dauerte es letztlich, bis der Dieb gefunden war.
Die nächste Stufe: EDV und IT
Datenverarbeitung (kurz: DV) ist das Stichwort, das uns in der Geschichte der Datenwelt zur nächsten Entwicklungsstufe führt. Nach der manuellen Datenverarbeitung (handschriftliche Angaben werden ebenso handschriftlich in Tabellen oder Listen übertragen) trat Ende des 19. Jh. die maschinelle Datenverarbeitung ihren Siegeszug an. Die erste große Bewährungsprobe war 1890/91 eine Volkszählung in den USA, bei der Daten für statistische Zwecke mithilfe von Lochkarten erfasst wurden. Richtig interessant wird es ab der Mitte des vorigen Jahrunderts, als nach der Beendigung des Zweiten Weltkriegs zunächst die elektronische Datenverabeitung (kurz: EDV) enorm weiterentwickelt wurde und in ihrem Gefolge die Informationstechnik (kurz: IT) immer weiteren Raum eroberte. Und dann kamen in den 1980er Jahren die Personal Computer und in den 1990er-Jahren das Internet. Der Rest ist Geschichte – oder besser gesagt Gegenwart und Zukunft.
Big Data, Data Science und Co.
Mit der Verbreitung des Internets erlebte die Datenverarbeitung so etwas wie eine Revolution. Dass Daten und Informationen weltweit in Echtzeit ausgetauscht werden können, veränderte nahezu alle Lebensbereiche und führte zur Entstehung ganz neuer Geschäftsmodelle. Was ein Smartphone heute leisten kann, wissen wir alle, denn es ist zum Alltagsgegenstand geworden. Kein Ende der Einsatzgebiete immer kleinerer Geräte in Sicht.
In den letzten Jahren haben Technologien wie Cloud Computing, Big Data und Künstliche Intelligenz (KI) die Möglichkeiten der Datenverarbeitung noch einmal enorm erweitert. Die gesellschaftlichen Auswirkungen aller technologischen Neuentwicklungen stehen in den Sternen. Wie und zu welchen Zwecken wir diese riesigen Datenmengen erheben und verarbeiten, liegt in unserer Verantwortung und muss öffentlich diskutiert und darf durchaus kritisch begleitet werden.
Was entsteht
Das digitale Zeitalter hat längst begonnen – und bringt viele Gadgets mit. Saug- und Mähroboter zum Beispiel (auch über ihre Vor- und Nachteile darf man streiten), eine neue Brille für Augmented Reality, die Smartwatches verdrängen soll, humanoide Roboter und darüber hinaus unzählige Möglichkeiten, die sich aus dem Einsatz künstlicher Intelligenz ergeben. Die Entwicklung bleibt spannend.