Zurück

Soziale Kompetenz

Ines Balcik
29.10.2021

Hart oder weich, wie hätten wir's gern

Digitalisierung bedeutet, dass viele Prozesse in unserem Alltag

automatisiert werden bzw. mithilfe unserer vielen elektronischen

Helferlein erledigt werden können. Ihr wisst ja, KI und so. Intelligenz zu erklären, vermeiden wir lieber, und das aus gutem Grund. Denn Intelligenz ist laut Duden die Fähigkeit, abstrakt und vernünftig zu denken und daraus zweckvolles Handeln abzuleiten. Tja, abstrakt ginge ja noch, aber »vernünftig« und »zweckvoll«? Ich bezweifle, dass wir Menschen uns je auf eine einheitliche Definition dieser Begriffe einigen könnten. Lassen wir also Intelligenz mal außen vor.

Aber sehen wir uns trotzdem die andere Seite der Digitalisierungsmedaille an: die Menschen. Digitalisierung gibt es nur mit ihnen. Die Frage ist immer, wie ich als individueller Mensch mit jedem einzelnen Digitalisierungsschritt umgehe. Wir kennen das aus Bewerbungen: Es reicht schon längst nicht mehr, mit den Hard Skills zu kommen, also mit Ausbildung, Berufserfahrung und diesem ganzen Gerüst. Mit Soft Skills muss man ebenso punkten. Beim Menschen ist das also gar nicht so viel anders als bei der Digitaltechnik: Auf der Hardware setzt die Software an, Menschen punkten über Zeugnisse und Diplome hinaus mit Soft Skills und sozialer Kompetenz.

Social Intelligence

... sagt man auf Englisch. Im Deutschen kommen wir um die Definition von Intelligence-Intelligenz herum, denn da hat sich der Begriff Soziale Kompetenz eingebürgert. Ganz grob gesagt geht es dabei um gute Kommunikation mit dem Gegenüber: eine Mischung aus Anpassungs- und Durchsetzungsfähigkeit, Selbstbewusstsein und interkultureller Kompetenz, Team- und Kritikfähigkeit. Die sogenannte Emotionale Intelligenz kann auch nicht schaden, denn da geht es darum, eigene Gefühle und die anderer wahrzunehmen und zu erkennen und auf dieser Basis empathische Gespräche und Verhandlungen führen zu können.

Soziale Kompetenz ist letztlich etwas, das uns in allen Lebensbereichen hilft – auch im Umgang mit Digitalisierung. Mit der kommunizieren wir nicht unmittelbar, aber mit den Menschen, die sie vorantreiben, denen sie wichtig ist oder, ja, auch das gibt es, denen sie nicht ganz geheuer ist. Der Umgangston wird rauer, so scheint es vielen. Soziale Kompetenz in den Lehrplan der Schulen aufzunehmen, wäre ein guter Ansatz für ein angenehmeres menschliches Miteinander.

Was hat das Bild zu diesem Blogpost mit sozialer Intelligenz zu tun? Ziemlich viel! Denn das Pareto-Prinzip besagt ja, dass normalerweise 80 Prozent der Ergebnisse mit 20 Prozent des gesamten Aufwands erreicht werden können. Das können wir uns auch für soziale Kompetenz hinter die Ohren schreiben: Nobody is perfect, aber mit gutem Willen lässt sich viel erreichen.

Neueste Beiträge