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Heut geh ich in die Prompt-Bibliothek

Ines Balcik
22.08.2024

Was ist ein Prompt?

Eine Portion Nachhilfe vorneweg: Bibliothek ist nicht gleich Bibliothek. Mehr dazu später. Erst einmal geht es um Prompts. Nicht das Adjektiv „prompt“, das auf dem Bild zu sehen ist und die Karriere vieler deutscher Wörter hinter sich hat: Der Ursprung ist lateinisch, in der Bedeutung „schnell“ ist es aus der französischen Sprache eingewandert.

Seit AI und KI alltäglich geworden sind, ist das Substantiv Prompt das Wort der Stunde. Für die neue Bedeutung „Eingabeaufforderung“ hat es noch einen Ausflug ins Englische gemacht, während die Wurzeln von „Prompt“ dieselben sind wie für kleingeschriebenes „prompt“.

Hier und heute also geht es um großgeschriebene Prompts: um Eingabe-Aufforderungen, mit deren Hilfe KI das ausspucken soll, was wir gerne hätten. Wer selbst schon mal probiert hat, wirklich nützliche KI-Ergebnisse von Chat-GTP und Konsorten zu bekommen, weiß, wovon wir sprechen.

Von Bibliotheken als Orte für Bücher

Für Bibliotheken gibt es das schöne Wort Büchereien: Orte, an denen Bücher gesammelt werden und gelesen und / oder ausgeliehen werden können. Nicht zu verwechseln mit Buchhandlungen, in denen Bücher verkauft werden. Um noch genauer zu erklären, was Bibliotheken sind, könnten wir weit ausholen und in der Antike anfangen bei der berühmten Bibliothek von Alexandria. ...

Moment einmal, so weit hergeholt wäre das gar nicht. Denn in dieser Bibliothek wurde zwar Geschriebenes gesammelt, aber keineswegs in Form gedruckter Bücher, die gab es nämlich im 3. Jh. v. Chr. Im Gebiet des Mittelmeers noch gar nicht. Manuskripte waren beschriebene Schriftrollrollen, Papyrusrollen, und genau die wurden in Bibliotheken gesammelt.

Wer wie ich im vorigen Jahrtausend geboren ist, verbindet mit Büchereien vermutlich Orte voller Bücher aller Art, während sich auch herkömmliche Bibliotheken in den letzten Jahren immer mehr zu Sammlungen von Medien aller Art gewandelt haben.

Damit wäre also geklärt, was Prompts und was Bibliotheken sind. Und wie passt beides nun zusammen?

… zu Prompt-Bibliotheken

Einem KI-Modell eine Frage zu stellen, ist nicht weiter schwierig. Daraus kann sich durchaus eine nette „Unterhaltung“ entwickeln, und daran ist auch gar nichts auszusetzen. Im Gegenteil, auf diese Weise lässt sich ausprobieren, was eine KI-Anwendung leisten oder nicht leisten kann.

Wenn man aber KI nutzen will, um Arbeitsprozesse zu unterstützten, braucht man eine andere Herangehensweise. Dann hat man ein Anliegen, das so formuliert werden muss, dass die KI auch die Antwort liefert, die den erwarteten Output liefert und uns damit der Lösung unserer Aufgage näherbringt. Das erfordert ein wenig Übung des eingebenden Menschen – oder den Rückgriff auf eine Sammlung von Aufforderungen, die bereits für bestimmte Zwecke und Anwendungsgebiete getestet und erprobt sind.

Genau solche Sammlungen von Prompts werden zu wertvollen Ressourcen. In diesem Sinn ähneln sie tatsächlich herkömmlichen Bibliotheken, die ja immer auch geballte Sammlungen von Wissen darstellen. Genau wie die Prompt-Bibliotheken, die online verfügbar sind und es Menschen ermöglichen, die Künstliche Intelligenz optimal zu nutzen und bessere Ergebnisse zu erzielen.

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